Nachhaltige Sonnencreme

Nicht nur im Sommer ist es wichtig unsere Haut (dazu zählen auch Schleimhäute) vor Ultravioletter Strahlung (UV-Strahlung) zu schützen, denn zu viel UV-Strahlung kann Hautkrebs verursachen, v. a. nach jahrelanger Belastung im hohen Alter.

Wer schon fünf Sonnenbrände vor dem 20. Lebensjahr hatte erhöht das Risiko auf Hautkrebs schon um 80%. Daher sollte man sich aller zwei Jahre auf Hautkrebs untersuchen lassen (laut Empfehlungen). Ab den 35. Lebensjahr zahlen in der Regel gesetzliche Krankenkassen dann Vorsorgeuntersuchungen. (Quelle 1)

In Zukunft wird das Thema UV-Schutz immer bedeutsamer, denn der Klimawandel sorgt auch für eine höhere UV-Belastung. Dies geschieht beispielsweise durch mehr verursachte Emissionen, die ozonabbauende Stoffe beinhalten und durch stetig steigende Temperaturen, die für mehr Sonnentage sorgen. Umso wichtiger, dass wir uns mit richtiger Kleidung und Sonnencreme vor UV-Strahlung schützen. (Quelle 2)

Was ist UV-Strahlung und wie wirkt sie auf den Menschen?

Die Sonne ist die natürliche Quelle für optische Strahlungen. Darunter fallen Infrarot (sorgt für Wärme auf der Haut), Licht und UV-Strahlungen (sorgt für Sonnenbrand, Hautalterung oder Hautkrebs; man sieht und fühlt es nicht; können Augen u. Immunsystem schädigen; auch künstliche UV-Strahlen (wie Solarium) sind schädlich). (Quelle 3)

UV-Strahlung unterteilt man in:

  • UV-A (dringen tief in Haut, lassen Haut schneller altern, krebserregend)
  • UV-B (schädigt DNA-Moleküle in äußerer Hautschicht, für Sonnenbrände verantwortlich, krebserregend)
  • UV-C (werden von Atmosphäre herausgefiltert)

Wann muss ich Sonnenschutz verwenden?

Der UV-Index gibt an wie hoch der UV-Schutz ist. Je höher der Faktor ist, desto eher bekommt man ungeschützt einen Sonnenbrand. Laut Empfehlung, sollte man ab einen Wert von 3 Sonnenschutz verwenden. Dermatolog*innen empfehlen sogar die tägliche Nutzung von Sonnencreme.

Den UV-Index findet man in Wetterapps und auf der Webseite vom Bundesamt für Strahlenschutz. Auch sog. UV-Perlen helfen UV-Strahlung ausfindig zu machen. (Quelle 1)


Beachte dabei folgendes zur UV-Strahlung:

  • ist unabhängig von Jahreszeiten
  • durch Schnee, Wasser und am Strand wird sie sogar verstärkt
  • Wolken schützen nicht, kann durch Reflektion verstärkt werden
  • Schatten (bspw. unter einem Baum) ist kein absoluter Sonnenschutz, auch hierhin gelangt UV-Strahlung
  • die meisten Fenster bieten nur Schutz vor UV-B Strahlen, nicht vor UV-A Strahlen

Außerdem sollte man darauf achten welcher Hauttyp man ist. Beispielsweise ist man mit heller Haut, blondem Naturhaar und Sommersprossen weniger geschützt und muss daher mehr auf Sonnenschutz achten.

Welchen Sonnenschutz sollte man verwenden?

Zuallererst sollte man starke Sonneneinstrahlung wenn möglich meiden. Beispielsweise nie in der Mittagssonne heraus gehen. Bester Schutz ist lange dunkle dichtgewebte Kleidung, eine Kopfbedeckung und Sonnenbrille mit UV-Schutz. Beachte: Bei Nässe verliert Kleidung Schutzfunktion.

Sonnencreme schützt für eine gewisse Zeit (abhängig von Hauttyp und Lichtschutzfaktor) alle Hautstellen, die nicht durch Kleidung bedeckt sind. Für besonders empfindliche Hauttypen (helle Haut, Sommersprossen, blondes Naturhaar), sowie Kinder oder einen sehr langen Aufenthalt in der Sonne wird ein Lichtschutzfaktor (LSF) mit sehr hohem Schutz mit LSF 50 oder höher empfohlen. (Quelle 1)

Sonnencreme-Arten

Sonnencremes unterscheiden sich bei Ihren Schutzfilter und deren Schutzwirkung. Seit 2006 müssen alle Sonnenschutzprodukte in der EU einen UVA-Filter enthalten.

Man zwischen chemischen und physikalischen Lichtschutz:

  • Chemischer Lichtschutz schützt durch organische Filterverbindungen, die UV-Strahlung einer bestimmten Wellenlänge aufnehmen und in Wärme umwandeln.
  • Physikalischer Lichtschutz wirkt durch mineralische Filter und basiert auf dem Spieglungsprinzip. Titanoxid- oder Zinkoxid-Partikel reflektieren UV-Strahlen.

Es gibt auch Sonnencremes die beide Lichtschutzsysteme enthalten.

Zusätzlich sollte man in Abhängigkeit von Alter, Hauttyp und UV-Index den richtigen Lichtschutzfaktor (LSF) wählen. (Quelle 4)

Welche Inhaltsstoffe sind bedenklich?

Octocrylene und Homosalate sind chemische UV-Filter die im Verdacht stehen bei Menschen hormonell zu wirken. Sonnencremes mit diesen Stoffen sind daher nicht für Kinder (da im Wachstum) geeignet und auch schädlich für Korallen. 

Mineralische Sonnencremes sind besser für Umwelt, aber nicht für jeden Hauttyp gut, denn durch die Nanopartikel sind sie für sehr rissige Haut schlechter. Hier dann lieber auf gute sonnenschützende Kleidung umsteigen und unbedingt eine Beratung von Ärzt*innen für den richtigen Schutz in Anspruch nehmen. Dies gilt auch, wenn man Haut-Vorerkrankungen hat. (Quelle 5)

Nachhaltige Sonnencremes

Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass einige UV-Filter in Sonnencremes zur Korallenbleiche und erhöhten Sterblichkeit bei Meeresbewohnern führen. Vor allem der UV-Filter Oxybenzon fiehl negativ auf. (Quelle 6)

Hawaii und Palau haben daher gesetzlich beschlossen, dass nur Sonnencremes mit mineralischen Filter benutzt werden sollen. (Quelle 7)

Folgendes kann man bei der Wahl einer einer besonders nachhaltigen Sonnencreme beachten (Quelle 6):

  • sollte biologisch abbaubar sein
  • ohne Mikroplastik
  • “Konform mit dem Hawaii-Riffgesetzt”-Siegel
  • ohne Octocrylene und Homosalate
  • “Reef save”-Siegel (Riffsicherheits-Siegel) geben wenig Sicherheit, da diese oft nicht ausreichend geprüft werden.

Wie lange hält Sonnencreme auf der Haut?

Man sollte zuerst die richtige Menge an Sonnencreme auftragen. Bei einem durchschnittlichen Menschen sind das etwa 8 Teelöffel (ca. 40 Gramm).

 Bei bspw. einen hellen Hauttyp wirkt Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor 50 bei 5-10 Minuten Eigenschutz ca. 50 mal so lange, also 25-50 Minuten. Bei sehr unempfindlicher Haut kann der Eigenschutz bis ca. 40 Minuten lang sein. 

Außerdem sollte man Sonnencreme  immer 20 Minuten vor Kontakt mit der Sonne auftragen.

Wenn man schwitzt wird dadurch Sonnencreme abgetragen, die Wirkungszeit verringert sich.

Wasserfest heißt, dass ca. 15% nur noch von dem Schutz der Creme nach dem Gang ins Wasser übrig sind. Daher nach den Abtrocknen wieder erneut eincremen.

Bei älterer Haut hält Sonnencreme nicht so lange und ist anfälliger für Sonnenbrand.

Bei Einnahme von manchen Medikamenten erhöht sich Lichtempfindlichkeit und man ist weniger geschützt. Hierbei unbedingt eine Beratung von Ärzt*innen einholen. (Quelle 1)

Wie lange sind Sonnencremes haltbar?

Bei zu langer Lagerung können aus Inhaltstoffen hautschädliche Stoffe entstehen, da im geöffneten Zustand Sauerstoff die einzelnen Bestandteile zersetzen kann. Außerdem lässt die Schutzwirkung nach.

Daher unbedingt das Haltbarkeitsdatum einhalten (meist 12 Monate nach Öffnung). (Quelle 5)

Nimmst du regelmäßig Sonnencreme und vor allem achtest du auf Siegel und Inhaltsstoffe? Teile deine Erfahrung mit uns gern in den Kommentaren.

Quellenangaben

Quelle 1: https://www.youtube.com/watch?v=XVjTIUCNd2Y
Quelle 2: https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/klimawandel-uv/klima-uv-belastung/klimawandel-uv-belastung.html
Quelle 3: https://www.bfs.de/DE/themen/opt/einfuehrung/einfuehrung_node.html
Quelle 4: https://www.ratgeber-hautgesundheit.de/pflege/sonnencreme/
Quelle 5: https://www.youtube.com/watch?v=Zwnj8RDLhWM
Quelle 6: https://indojunkie.com/nachhaltige-korallenfreundliche-sonnencreme/
Quelle 7: https://www.abenteuer-regenwald.de/bedrohungen/palmoel/sonnencreme-check#:~:text=Hawaii und Palau verbieten bestimmte,beiden Chemikalien Octinoxat und Oxybenzon.

Stand: März 2023

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