Nachhaltige Ostern

Ostern gehört wie Weihnachten fest zu den Feiertagen der Deutschen und vielen anderen Ländern. Doch warum feiern wir eigentlich und wie können wir unser Osterfest möglichst nachhaltig gestalten? Hier findet ihr dazu einige Fakten und Tipps.

Warum feiert man Ostern?

Ostern ist ein christliches Fest, welches die Auferstehung Jesu Christi feiert. Da die religiöse Mehrheit in Deutschland dem Christentum angehört, wird dieses Fest in Deutschland von vielen gefeiert. 

Es wird vor allem im Wohnzimmer und Garten geschmückt mit bemalten Eiern oder Osterhasen-Figuren. Dies ist ein Brauch der als vor-christliches Fruchtbarkeitssymbol galt.

Außerdem gibt es zur Osterzeit viel Schokolade und andere Süßigkeiten, da man in der vorherigen Fastenzeit darauf verzichtet hat. Das Fasten ist in Deutschland nicht mehr so verbreitet. Meistens wird nur auf einzelne Dinge wie Zigaretten, Schokolade oder Alkohol bewusst verzichtet.

Eine weitere Tradition ist das „Ostereier-Verstecken“, welches vor allem Kindern Spaß bereitet. Dabei werden Ostereier bzw. Osternester (gefüllt mit Süßigkeiten oder Kleinigkeiten) in der Wohnung oder im Garten versteckt. Wie auch in vielen anderen Kulturen, stehen die Eier als Symbol für das Leben und der Hase (aus dem altgermanischen übernommen) als Symbol der Fruchtbarkeit. (Quelle 1)

Der Schokoladen-Osterhase

Die Deutschen schenken zu Ostern auch gern, mit etwa 54%, ist es knapp die Mehrheit der Bevölkerung. Das beliebteste Geschenk sind Süßigkeiten, worunter u. a. Schokohasen und -eier zählen. (Quelle 3)

Etwas 29,3 Millionen Kilogramm an Schokoladenostereiern und -hasen wurden im Jahr 2018 in Deutschtand gekauft. Das sind rund 394 Millionen Euro Einnahmen. (Quelle 4)

Dabei achten die wenigstens Verbraucher darauf, ob ihre Schokolade fair und nachhaltig ist. Hier einige Siegel, worauf man beim Einkauf für faire Schokolade achten kann (Quelle 3):

  • Fairtrade-Siegel: 
    Man unterscheidet dabei zwischen den klassischen Siegel (alle Zutaten sind fair gehandelt) und dem Fairtrade Cacoa (wo nur der Kakao fair gehandelt werden muss).
  • GEPA / GEPA fair +:
    Setzt strenge Sozialstandards, verbietet Kinderarbeit, arbeitet direkt und langfristig mit verschiedenen, demokratisch organisierten Kleinbauerngenossenschaften zusammen und fördert diese.
  • Das Hand-in-Hand-Emblem des Bio-Pioniers Rapunzel Naturkost: 
    Steht u. a. für langfristige Handelsbeziehungen, garantierte Abnahmemengen und Mindestpreise, faire Entlohnung über Weltmarktpreise, Vorfinanzierungsmöglichkeiten und ein Verbot von Kinderarbeit.
  • Das Bio-EU-Siegel:
    Keine sozialen Standards, berücksichtigt nur nachhaltige Aspekte wie Dünger, Schädlingsbekämpfung  oder Fruchtwechsel;  mind. 95 % der Inhaltsstoffe stammen aus kontrolliert ökologischem Anbau.
  • UTZ:
    nur für minimale Nachhaltigkeit und mehr ökonomische Effizienz, nicht aber fairen Handel.
  • Rainforest Alliance: 
    Für  ökonomische Nachhaltigkeit, keine fairer Handel
    Arbeitet seit 2021 mit UTZ daran seine Kriterien auszubauen.

Was kann man beim Eierkauf beachten?

Laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BLZ) ist der Eierverbrauch der Deutschen im Jahr 2021 um durchschnittlich vier Eier auf 239 Eier pro Kopf pro Jahr gestiegen. Insgesamt haben die Deutschen in dem Jahr 12,9 Milliarden Eier konsumiert. Dabei schaffen die 42,9 Millionen deutschen Legehennen nur 301 Eier pro Huhn pro Jahr. Also würden auf jeden Deutschen nur 155 Eier kommen. Daher importiert Deutschland Eier beispielsweise aus den Niederlanden. (Quelle 5)

Gerade um die Osterzeit nimmt der Eierkonsum noch einmal zu. Daher hier ein paar Tipps, um nachhaltig Eier zu erwerben:

  • Nur so viel kaufen, wie man benötigt oder auch mal auf das ein oder andere Ersatzprodukt umsteigen oder mal ganz darauf verzichten.
  • Eier mit EU-Biosiegel erfüllen das ökologische Mindestmaß, sind keine ideale Lösung für die Tiere, aber besser als Käfighaltungen. Daher auch auf die Kennzahl auf den Eiern achten. (Quelle 6)
  • Eier direkt vom Bauernhof/Hofmärkten kaufen. Am besten vorab mit dem Betrieb ins Gespräch kommen, um Massenandrang auf den Höfen, sowie unnötige Anfahrten (wenn keine Ware da ist)  zu vermeiden. Alternativ haben viele Höfe auch Stände auf Wochenmärkten. Somit weiß man woher seine Eier kommen und das sie regional sind (weniger CO2-Ausstoß).
  • Wer eine gerechte Tierhaltung unterstütz sollte nicht nur auf die Haltungsart (Käfig-, Boden-, Freiland- oder Bio-Haltung) achten, sondern auch darauf, ob männliche Küken nach der Geburt gleich „entsorgt“/geschreddert werden. Das ist seit dem 1. Januar 2022 in Deutschland zwar verboten, aber wenn die Eier aus dem Ausland kommen, kann das den Verbraucher irritieren. Hier am besten auf genaue Hinweise/Symbole auf der Verpackung achten. (Quelle 7)

Nachhaltig Ostereier färben

Nachhaltig Ostereier färben geht mit Naturmaterialien. Teilweise werden natürliche Eier-Farben auch im Handel angeboten (hier dann genau auf Inhaltsstoffe achten). Ansonsten kann man seine Farben auch selbst herstellen. Mit folgenden Lebensmitteln und Pflanzen gelingen die verschiedenen Farben:

  • Rot: Rote Beete oder rote Speisezwiebeln

  • Gelb: Kurkuma und Kamillienblüten

  • Grün: Spinat oder Brennnesseln

  • Braun: Schwarzer Tee, Kaffee oder Zwiebelschalen

  • Blau und Lila: Heidelbeeren, Fliederbeeren oder Rotkohlblätter

Um mit den natürlichen Substanzen (bei frischen Zutaten etwa 2-3 Tassen voll) Ostereier zu färben, kocht man diese in einen Liter Wasser zu einen Sud auf und lasst sie eine Viertelstunde darin ziehen. Es ist zu empfehlen einen alten Topf zu verwenden, da einige Farbstoffe schwer wegzubekommene Spuren hinterlassen können. 

Nach 15 Minuten werden die Eierschalen, Blüten, Blätter oder sonstige Rückstände aus dem Sud gesiebt und können im Bio-Müll oder auf den Komposthaufen entsorgt werden.

Nun legt ihr die Eier in den Sud. Je länger die Eier darin bleiben, desto intensiver wird die Farbe. Hier einfach nach eigenem Empfinden testen.

Wir wünschen allen eine schöne Osterzeit!

Teilt gern weitere Tipps zu einem nachhaltigen Osterfest in die Kommentare.

Quellenangaben

Quelle 1: https://www.deutsch-als-fremdsprache-lernen.de/deutsche-traditionen-ostern-in-deutschland/
Quelle 2: https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/ostern-umsatz-an-suesswaren-toppt-weihnachtszeit-14968069.html#:~:text=Nach%20Daten%20des%20Meinungsforschers%20Nielsen,5%2C50%20Euro%20je%20Bundesbürger.
Quelle 3: https://www.fr.de/politik/suessigkeiten-ostern-menschen-deutschland-zahlen-millionen-schokohasen-12190484.html
Quelle 4: https://utopia.de/ratgeber/fairtrade-schokolade-siegel/
Quelle 5: https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/jeder-deutsche-isst-239-eier-pro-jahr-a-8371832c-8a54-4d7a-a936-8d94590ca36b
Quelle 6: https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2021/03/wie-nachhaltig-sind-bio-eier
Quelle 7: https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/einkaufsfalle-supermarkt/endlich-eier-ohne-kuekenschreddern

Stand März 2022 

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