Die Küchen Challenge

In einer Woche zur nachhaltigen Küche? Wir laden euch zu einer Küchen Challenge ein, um gemeinsam unseren Alltag nachhaltiger zu gestalten, ohne großen Aufwand und teuren schnick schnack. 

Tag 1 – Es muss nicht alles perfekt sein!

Um unsere Küche nachhaltiger zu gestalten, brauchen wir auch nicht Unmengen an neuen Produkten. Es macht aus ökologischer Sicht viel mehr Sinn, das, was da ist, erst aufzubrauchen und das, was geht wiederzuverwenden.

Denn jedes neues Produkt verbraucht verschiedenste Ressourcen bei der Herstellung, die vorher abgebaut werden oder wieder recycelt werden müssen. Dabei entstehen auch immer Abgase, die dem Klima schaden.

Lass uns mit einer Bestandsaufnahme unserer Küchen beginnen:

  • Was nutze ich alles?
  • Was nutze ich nur einmal und kommt dann in den Müll?
  • Was kommt alles an einem Tag in den Müll? Und in einer Woche?
  • Wie viele Lebensmittel landen bei mir in den Müll?
  • Was kann ich neben Müll noch sparen? 

Tag 2 – Backpapier & Co. wie sparen wir Müll?

Kaufen wir nicht in Zero-Waste Shops ein, ist nach dem Einkauf unser Müll ganz schnell voll. Später folgen dann Einweg-Produkte wie Backpapier oder Küchenrolle. Unterwegs sind es dann Brotpapier, der Kaffeebecher to-go oder die Einwegbox für das Essen unterwegs.Das alles geht sehr viel nachhaltiger und schont auf lange sicht den Geldbeutel.

Einweg-Produkte die man Zuhause ganz einfach austauschen kann:

  • Backpapier gibt es auch als Dauerbackfolie, diese kann über Jahre genutzt werden. Sie lassen sich nach der Nutzung auch wesentlich einfacher reinigen, als Backbleche.
  • Für den Zero-Waste Kaffeegenuss am Morgen steht nichts im Weg. Egal ob French-Press, Espressokocher oder wiederverwendbare Kaffeekapseln, für jeden geschmack gibt es eine Alternative. Für Filterkaffee kann man Kaffeefilter aus Edelstahl oder mehrfach verwendbare Filtertüte aus Stoff nutzen.
  • Bei Tee kann man Teefilter aus Edelstahl nutzen und bei ganz feinem Teefilter aus Stoff, die man wiederverwenden kann.

Und wie kann man sein essen frisch halten & nachhaltig transportieren?

  • Bienenwachstücher, gibt es auch in vegan
  • alten Tupperdosen weiterbenutzen
  • wenn neue Boxen, dann sind Materialien wie Edelstahl besser, da sie ein leben lang halten
  • Gläser mit Schraubverschluss weiternutzen & nicht wegschmeißen
  • Schüsseln mit Deckel nutzen, wenn kein Deckel vorhanden ist, kann auch selbst genäht werden aus festem Stoff und einem Gummiband

Beim Einkaufen:

  • eigene Taschen mitnehmen
  • für das meiste Obst & Gemüse benötigt man keine Verpackung oder extra Tüte 

Tag 3 – Nachhaltige Alternativen: Reinigung

Bei Reinigungsmitteln sollte man bisherige Produkte erst aufbrauchen, bevor man einen Neukauf tätigt. Das ist viel nachhaltiger. Ausnahme sind allergische Reaktion, dann weiterverschenken oder gerecht entsorgen.
Sollten Dinge aufgebraucht sein, dann bestmöglich auf Basics, wie Essig oder Natron setzen, um kostengünstig und nachhaltig seine eigenen Reiniger herzustellen. Dazu können alte Reinigungsflaschen gleich genutzt werden.

Putzmittel Basics für die Küche (Quelle 1)

  • Natron (desinfizierend, kalk- und fettlösend)
  • Kernseife (alkalischer und härter, hat eine höhere Reinigungswirkung als normale Hautseifen)
  • Zitronensäure (entkalkend)
  • Essig/Essigessenz (entfernt Fett, Schmutz u. Kalk, desinfizierend)

Rezept für Spülmittel (Quelle 2)

Zutaten:
5 EL geraspelte Kernseife
100 ml heißes Wasser
500 ml Wasser
2 TL Natron

Herstellung:
Kernseife und heißes Wasser vermengen/umrühren bis sich die Seife auflöst. Dann Natron hinzufügen  und anschließend das restliche Wasser.

Rezept für Altzweckreiniger (Quelle 3)

Zutaten (mit Essig):
1 EL Essigessenz o. 4 EL Essig
300 ml Wasser

Zutaten (mit Zitronensäure):
10-20 g Citronensäure
1 Liter Wasser

Herstellung:
Alle Zutaten mischen und in eine leere (möglichst wiederverwendete) Sprühflasche geben.

Wer nicht selbst Putzmittel herstellen möchte, findet Reiniger auch unverpackt zum abfüllen in Unverpacktläden.

Bei Reinigungsgeräten am besten auf kompostierfähige Geräte setzen (Quelle 4,5):

  • Spülbüste aus Holz (Agaven-Borsten sind bspw. kompostierbar)
  • Spül- und Putzlappen aus alten nicht mehr nutzbaren/tragbaren Handtüchern oder T-shirts zurecht schneiden
  • Schwämme aus recycelten (bspw. alten Sofa-Füllmaterial) oder biologisch abbaubaren (bspw. Luffa-Naturschwamm) Materialien setzen

Tag 4 - Lebensmittellagerung: Kühlschrank

Als durchschnittliche Temperatur wird 7 °C als Betriebstemperatur vom Bundeswirtschaftsministerium empfohlen. Diese schafft in den einzelnen Fächern (s. Abbildung) eine minimal abweichende Temperatur. Dies führt zu verschiedenen Kühl-/Kältezonen, die Lebensmittel richtig eingeordnet lange haltbar machen.

Hier eine Übersicht, was wo hin sollte:

  • Gefrierfach: (Halb-)Fertiggerichte, Eis, geeignetes Gemüse, Brotwaren (zum aufbacken), Früchte
  • Oberes Fach: Zubereitete Speisen, (verzerrbereiter) Käse, Kuchen
  • Oberes Türfach: (verzerrbereiter) Käse, Butter/Margarine
  • Mittleres Fach: Milchprodukte, Eier (können auch in der Tür aufbewahrt werden)
  • Mittlere Türfächer: Soßen, Aufstriche, Milch
  • Unteres Fach: Schnell verderbliche Lebensmittel wie Fisch, Fleisch und Wurstwaren
  • Gemüsefach: Obst, Gemüse, Salat (ABER: nicht alles Obst und Gemüse ist im Kühlschrank am besten gelagert!)
  • Unteres Türfach: Getränke

Hier eine kleine Übersicht, was nicht in den Kühlschrank gehört:

  • Avocados  (reifen besser bei Zimmertemperatur nach)
  • Bananen (mögen keine Kälte)
  • Zitronen ( Südfrüchte vertragen keine Kälte, besser in Obstschale)
  • Kartoffeln (zwar dunkel und kühl lagern, aber im Kühlschrank werden sie mehlig-süß, besser in Schublade/dunklen Box))
  • Zwiebeln/Knoblauch (schimmeln im Kühlschrank, besser in Schublade/dunklen Box)
  • Basilikum (würde welken)
  • Brot (trocknet aus, besser im Brotkasten)
  • Honig (reagiert auf Kälte empfindlich, kristallisiert)
  • Schokolade (bekommt weiße Reif-Flecken, besser in Schublade/Box vor Wärme und Kälte geschützt)
  • Kaffee (verliert an Geschmack und nimmt Gerüche auf, besser in dunkler Dose)
  • Olivenöl (wird bei zu großer Kälte ranzig, besser im Schrank)

(Quelle 6,7)

Tag 5 – Vorräte

Was Vorratsschränke & Speisekammern erfüllen sollten
Sie sind für längerfristige Lebensmittel, daher sollten sie durchschnittlich eine Temperatur von 15 bis 20 °C haben. Zusätzlich sollten sie trocken, dunkel sein und eine gute Belüftung besitzen.

Was man bei den Lebensmittel beachten sollte
Kontrolliere regelmäßig das Mindesthaltbarkeitsdatum. Achte dabei auch auf den Geruch und Geschmack der Lebensmittel, meist sind sie wesentlich länger haltbar. Konserven, bei denen sich der Boden oder Deckel nach außen gewölbt hat, sind nicht mehr genießbar. Um Verschwendung vorzubeugen achte auch darauf das Essen rechtzeitig zu verbrauchen. Damit das leichter fällt, stelle die neuen Vorräte immer nach hinten in das Regal, damit das alte zuerst verbraucht wird.
Fülle den Inhalt von angebrochenen Verpackungen in dicht schließende Behälter aus Glas oder Metall um. Beschriften mit Datum & Namen nicht vergessen!
So halten deine Vorräte wie Mehl, Salz, Konserven und Trockenprodukte wie Reis, Nudeln oder Cerealien sehr viel länger. 

Habt ihr euch schon mit Zero-Waste auseinander gesetzt? Und was habt ihr aus der Challenge Woche mitnehmen können? Schreibt uns eure Erfahrungen gern in die Kommentare.

Quellenangaben

Quelle 1: https://unverpackt-heilbronn.de/2021/03/25/zero-waste-putzen-und-reinigen/
Quelle 2: https://unverpackt-heilbronn.de/2021/03/25/zero-waste-putzen-und-reinigen/
Quelle 3: https://wastelandrebel.de/zero-waste-allzweckreiniger/
Quelle 4: https://einbisschengruener.com/plastikfreie-spuelbuerste/#more-818
Quelle 5: https://einbisschengruener.wordpress.com/2016/04/24/diy-spuelschwamm-aus-t-shirt-garn/
Quelle 6: https://blog.vzug.com/de/tipps/beladungshilfe-richtig-lagern-im-kuehlschrank/
Quelle 7: https://www.lebensmittelmagazin.de/wissen/20200303-fuer-optimale-lagerung-wie-du-deinen-kuehlschrank-am-besten-einraeumst/

Stand Mai 2023

1 Kommentar zu „Küchen Challenge“

  1. Hallo ihr zwei! Toll euer Beitrag! Ich fühle mich zurückversetzt in meine Kindheit- da waren das genau die Haushaltstipps meiner Eltern und Großeltern. Wie gut und wichtig, dass ihr das wieder aufgreift! Danke für euren monatlichen Newsletter!

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