Mein Weg zur fair trade Goldschmiedin Gastbeitrag von Lisa Dörrer Meine Motivation Ich fing mit dem Goldschmieden an, weil ich es mit schönen Dingen verband: Glänzendes Gold, funkelnde bunte Steine und die Arbeit meiner Mutter, der ich zu Hause an ihrer Werkbank über die Schulter schaute. Eine Tätigkeit, bei der mit Feuer und geschickten Händen etwas sehr Schönes erschaffen werden konnte. Trotzdem war ich einige Jahren später schon bereit, diesen Beruf aufzugeben, als ich lernte, dass der schöne Schein trügt. Nachdem ich die Ausbildung beendet hatte, arbeitete ich als Goldschmiedin sowie in der Produktentwicklung und im Management im In- und Ausland. Ich fand alles sehr spannend und liebte es, mit meinem Beruf in anderen Ländern arbeiten zu können. Die Schmuckindustrie hat mich geprägt, hier kam das Thema Nachhaltigkeit aber gar nicht erst auf – das eine schien mit dem anderen nichts zu tun zu haben. Das änderte sich für mich erst in Indonesien. Hier lebte ich dreieinhalb Jahre, umgeben von sozialen und materiellen Gegensätzen und einem Freundeskreis, der sich mit sozialer Entwicklung und Völkerrechten beschäftigte. Ich arbeitete bei einer großen Schmuckfirma, die aus Bambus aufgebaut inmitten von Reisfeldern stand. Erst hier merkte ich, dass meine Arbeit und meine Entscheidungen sehr wohl eine Auswirkung haben. Ich lernte Menschen kennen und schätzen, die ihre ganze Energie in den Dienst einer guten Sache stellten und anderen Menschen halfen. Und es dauerte nicht lange, bis ich mit meiner bisherigen Arbeit unzufrieden wurde. Was eben noch Sinn ergeben hat, noch präziser und noch schöner zu arbeiten, wurde in den Schatten der Herkunft der Metalle und Edelsteine gestellt. Ich begann, mich mit dem Ursprung der Edelmetalle und Steine zu beschäftigen und einzuarbeiten. Ich war sehr erstaunt, dass dies nie Thema in einer meiner vorherigen Anstellungen war. Den Abbau von Gold begleiten Konflikte sowie enorme Risiken, zu denen verheerende direkte und indirekte Folgen für die Umwelt gehören. Dazu kommen moralische Aspekte und Menschenleben: (Quelle 1) Etwa 1 Millionen Kinder arbeiten weltweit im Goldabbau. (Quelle 2) (Und leider ganz aktuell: Erst vor einer Woche sind bei einem Feuer 27 Menschen in einer Goldmine in Peru gestorben. (Quelle 3)) Es entsetzte mich, wie sich die Ausbeutung durch den Abbau von Rohstoffen zieht, mit denen ich arbeite. Und wieso spricht in der Schmuckbranche kaum jemand ernsthaft darüber? So viele Schmuckfirmen schweigen bei der Herkunft und den Abbaubedingungen, und ich wollte nicht Teil dieses großen Bluffs sein. Ich lehnte eine Managementstelle in einer großen Schmuckproduktion in Bangkok ab, um bei einem kleinen Schmuck Startup auf Bali mitzumachen. Dieses unterstützte Frauen auf der Nachbarinsel. Danach folgten weitere Startups und Firmen mit nachhaltigem Ansatz. Schon hier wurde mir bewusst, dass der nachhaltige Weg kein einfacher ist. Meine Hindernisse Im Jahr 2020 habe ich mich schließlich mit meinem Schmucklabel Rose von Sharon selbstständig gemacht. Die Idee, Schmuck aus möglichst nachhaltigen und sozial gerechten Quellen herzustellen, hörte sich einfach an, war und ist in seiner Umsetzung allerdings schwierig. Da ich mit kleinem Budget startete, wollte ich zuerst mit fairem oder recyceltem Silber anfangen. Erst später würde Gold dazukommen. Ich machte mich also auf die Suche nach einer Gießerei, die meine Modelle in nachhaltigem Stil gießen konnte. Da es bis heute in Deutschland keine Gießerei gibt, die sich für den Guss fairer Metalle zertifizieren lassen hat, landete ich zwangsläufig erstmal bei recyceltem Silber. Doch wieder fand ich niemanden, denn keiner wollte mir eine so kleine Menge Altsilber in guter Qualität gießen.   So begann ich vorerst mit einem Silberkonto: Das Silber, das darauf  “eingezahlt” wird, stammt aus Ankäufen von Altsilber. Die Gießerei zieht mir den vergossenen “Silberbetrag” von meinem Konto ab. Beim ersten Goldguss war es anders, hier konnte ich mich an eine Gießerei wenden, die ausschließlich mit recyceltem Gold arbeitete.  “Recycling” ist nichts Neues in der Schmuckbranche. Die Edelmetalle haben einen Wert und eignen sich gut um wiederverwendet zu werden. Es ist also nicht der Gedanke an die Nachhaltigkeit, der an erster Stelle steht, wenn Gold wieder eingeschmolzen wird. Es sind primär finanzielle Gründe. Aber wann gilt Minengold eigentlich als recycelt? Wenn dieses zum Barren eingeschmolzen wurde und dann wieder zu Schmuck gegossen wird? Reichen zwei Schritte, um von nicht zurück verfolgbarem Minengold zu Recyclinggold zu werden? Oder ist es erst nachhaltig, wenn ein durchgetragener Goldring eine neue Verwendung findet? Hier fehlt in unserer Branche noch sehr viel Transparenz und eine klare Definition. Mein Ziel war es weiterhin, neben recyceltem Edelmetall vor allem auch faires Gold und Silber anzubieten. Das Wiederverwenden von Gold reicht bei Weitem nicht aus, es macht lediglich ein Viertel des Bedarfs weltweit aus (Quelle 4). Diese Zertifizierungen für faires Gold und Silber sind essentiell und stehen im Gegensatz zur üblichen mangelhaften Transparenz. Die Organisationen, wie Fairtrade oder Fairmined, sind Teil einer nachweisbaren Kette, durch die sich das Metall bis zur Goldmiene zurückverfolgen lässt. Es ist mir wichtig, diese  zu unterstützen, da sie mit sehr viel Mühe versuchen, die Bedingungen im Goldabbau zu verändern. Mit diesem Hintergrund ist es für mich wirklich etwas Besonderes, mit fairem Gold von fairtrade (registriert seit 2022) und fairmined (lizensiert seit 2023) arbeiten zu dürfen. Über die Goldanbieter FAIREVER und Merkle gab es zudem für mich die erste Möglichkeit, faire Halbzeuge, wie zum Beispiel Draht oder Ringrohlinge aus fairem Gold, zu beziehen. Hiermit konnte ich einige erste Modelle direkt in Gold erarbeiten. Und dann hatte ich dieses Jahr noch mehr Glück, ich fand eine Gießerei die bereit war, Gold und Silber aus fairem Ursprung getrennt zu behandeln und zu gießen und damit in einen Vertrag mit mir zu gehen. Dies ist nun zu einem wichtigen Teil meiner eigenen Lieferkette geworden. Auch Labordiamanten und fair abgebaute Steine sind ein wichtiger Bestandteil meines Schmuckangebots, denn gerade der Diamant gilt seit geraumer Zeit als Konfliktrohstoff.(Quelle 5) Meine Tipps Woher weiß ich beim Schmuckkauf, ob der als nachhaltig angepriesene Schmuck wirklich hält, was er verspricht? “Nachhaltig” und “recycelt” liest man inzwischen bei sehr vielen Schmucklabels. Um herauszufinden, ob das Label eurer Wahl sich wirklich mit dem Thema befasst hat, könnt ihr sie einfach direkt fragen. Woher kommen das recycelte Gold

Fair-Goldet? Wie sieht eigentlich konventioneller Goldabbau aus? Warum weiß kaum einer von fairen Goldabbau? Was steckt hinter dem „Gold-Glanz“, welcher so beliebt wie kein anderer für Schmuck ist?  Gold in Zahlen Gold zählt zu den Edelmetallen und ist das beliebteste Material für Schmuck. 2019 wurden weltweit ca. 3.300 Tonnen Gold gefördert. Das ist im Vergleich zu anderen Metallen wenig, aber genau daher ist Gold auch so teuer. (Quelle 1) Nach Berechnungen aus dem Jahr 2012 kann man die Menge an Gold einmal visualisieren: Man kann sich einen Würfel vorstellen mit den Maßen von 20,7m x 20,7m x 20,7m, um die gesamte bisher geförderte Menge an Gold abzubilden (Stand 2012).  Das umfasst ungefähr die Höhe, sowie die Hälfte der Breite des Brandenburger Tors in Berlin. Das sind ungefähr 171.300 Tonnen Gold. Der Würfel könnte locker unter den Eifelturm in Paris Platz finden. Etwa 20.800 Tonnen davon gingen bis dato in die Industrie, 30.900 Tonnen in Notenbanken und 33.000 Tonnen in Geldanlagen von Privatanleger*innen und Geldinvestor*innen. Mit 84.300 Tonnen, ging das meiste Gold in die Herstellung von Schmuck. (Quelle 2) Inzwischen hat die Kantenlänge des Würfels im Jahr 2022 bereits 22,12m erreicht. Es wurden somit bis Ende 2022 bereits 208.874 Tonnen Gold gefördert.(Quelle 3) Aber Gold ist nicht endlich. Man geht davon aus, das bereits 75% der Gesamtmenge gefördert wurden. (Quelle 3) Doch genau der Abbau ist nicht einfach. Im Erdreich befinden sich immer nur wenige Gramm an Gold, dass sehr aufwendig abgebaut werden muss. Der Abbau erfolgt meist durch große Maschinen oder Kleinbergbau (oft in Afrika oder Brasilien). Viele Abbaugebiete sind inoffiziell und ohne Arbeitsvorschriften. (Quelle 1) Die größten Goldminen mit den jährlich am meisten geförderten Goldmengen befinden sich in den USA (Nevada), Usbekistan (Murunatau) und Russland (Olimpiada). Abb.: Weltkarte mit den Top 10 größten Goldminen weltweit mit den höchsten jährlich geförderten Mengen. (Quelle 4) Die größte Goldmine befindet sich in Johannisburg (Südafrika). Hiervon stammen ca. 40% des weltweiten Goldes. In der Mine arbeiten 17.500 Menschen unter fairen Arbeitsbedingungen (wie mit Schutzkleidung und Maschinen). Die gesamte Mine ist ca. 3.000 m tief, wird gekühlt und mit Sauerstoff versorgt. (Quelle 5) Konventioneller Goldabbau Das meiste Gold wird heutzutage industriell gewonnen – mit großen Maschinen. Allerdings gibt es in kleineren Goldabbaugebieten im sogenannten Kleinbergbau, wie sehr oft in Afrika (Mali, Burkina Faso, Kongo) oder Südamerika (Brasilien, Peru) zu finden. Während bei den industriellen Modell strengere Gesetze und Kontrollen zum Arbeitsschutz und Umweltmanagement gelten, arbeiten die Menschen im kleinen Bergbau oft unter katastrophalen Bedingungen. Wenn Goldabbau nicht mit großen Maschinen abgebaut wird, werden wie in Afrika ca. 400 m lange Tunnel gegraben. Dort kommt man nur kriechend voran, es gibt nur provisorischen Zugang zu Sauerstoff und Licht ist oft nicht mehr als eine Stirnlampe. Oft werden Kinder, wegen ihrer Größe dafür eingesetzt, um mit Hammer und Meisel ohne Schutz, oft stundenlang Brocken aus der Wand zu schlagen. Diese werden in Säcken und mit Hilfe von Seilzügen nach oben transportiert. Der minimal (wenn überhaupt) enthaltende Goldanteil wird dann von Hand und mit Quecksilber aus den Steinen gelöst. Diesen Prozess führen meist Erwachsene aus, aber hier auch wieder ohne Schutzvorrichtungen. Beim Kleinbergbau landet 10 mal mehr Quecksilber in der Umwelt, als beim industriellen (wenn auch dort Quecksilber verwendet wird). Letztendlich arbeiten für die wenigen Krümmel Gold so viele Menschen in Schichten, ohne Schutz, ohne Aussicht auf Gewinne, erhalten dafür kaum Geld und das nur mit der Hoffnung auf den großen Fund, um ihre Familie aus der Armut zu befreien. Sowohl der industrielle Weg, als auch das Kleinbauwerk stoßen dabei viel Energie aus und verzeichnen immer einen hohen CO2 Klimaabdruck. Beispielsweise werden für einen konventionellen Ehering aus Primärgold etwa 20 Tonnen Erdreich nachhaltig verseucht. Silber wird dagegen als Nebenprodukt von anderen Metallen gewonnen. Es wird allerdings auch etwa 7 mal so viel gefördert als Gold. Bei den reinen Silberminen, sind die Arbeitsbedingungen der einer Goldmine ähnlich problematisch. Dieses Modell zieht sich sehr ähnlich durch alle Abbaugebiete weltweit. Umso wichtiger, dass man darüber spricht und auch den fairen Abbau einmal ansieht, um zukünftig besser bewusst handeln zu können. (Quelle 1) Fairer Goldabbau Nur rund 1% des Goldabbaus ist fair. Oft schrecken der Prozess und fehlendes Geld für die Schutzkleidung Kleinminen ab, um eine faire Mine zu werden. Das transparenteste und meist genutzte Siegel für faire Minen ist „fairmine“. Aber auch das „fairtrade-Siegel“ gibt Aussage, über erste umgesetzte soziale Aspekte, sowie Sicherheitsausrüstungen. Und was beinhaltet fairer Goldabbau nun genau? Mitarbeiter*innen erhalten eine Schutzausrüstung, wie Helm, Lampe und feste Stiefel. Für die Mitarbeiter*innen gibt es regelmäßige Sicherheitsschulungen zum Thema Sicherheit oder auch wo der Umgang mit Sprengstoff gelernt wird. Kinderarbeit ist verboten, sowie soziale Ausbeutung. Fairer und regelmäßiger Lohn für alle Arbeiter*innen. Es gibt geregelte Arbeitszeiten, denn die Arbeiter*innen erhalten auch Geld, wenn es keinen Goldfund gab. Es werden Sozialversicherungen gezahlt. Die Minenbetreiber kommen für Urlaubs- und Krankheitstage auf. Mindeste Deckenhöhe von 1,5 m  ermöglicht gebückten Gang und erfordert kein kriechen mehr. Fest installiertes Licht aller 5m in den Minen. Schächte sind mit  Strom- und Wasserleitungen vernetzt. Es werden elektronische Bohrer, anstatt Hammer und Meisel genutzt. Es gibt Transportwagen, anstelle eines Transportes in Säcken. Es gibt jährliche Prüfungen. Umweltschutz ist wichtig. Statt Quecksilber verwendet man Zianit, welches im geschlossenen auwendigen Verfahren immer wieder verwendet werden kann.  Wer faires Gold kauft, der weiß genau, welchen Unterschied er für die Arbeiter*innen, als auch für die Umwelt macht. Auch die Kunden erhalten sehr transparente Fakten vom Hersteller. Daher nicht scheuen ins Gespräch mit den Händler*innen oder Goldschmied*innen zu kommen. Gerade die Nachfrage nach fairen Gold hilft, um das System weiter auszubauen. Man merkt auch schon eine deutlich höhere Nachfrage weltweit. (Quelle 6) Habt ihr schon viel über fairen Goldabbau gehört bzw. achtet ihr beim Erwerb von Produkten aus Gold auf dessen fairen Abbau und Verarbeitung? Schreibt uns eure Erfahrungen gern in die Kommentare. Quellenangaben Quelle 1: https://www.youtube.com/watch?v=znRGB1w5PZw&t=110sQuelle 2: https://www.faz.net/aktuell/finanzen/devisen-rohstoffe/grafik-der-woche-in-gold-investieren-12000095.htmlQuelle 3: https://www.forbes.com/advisor/de/geldanlage/gold/wie-viel-gold-gibt-es/Quelle 4: https://de.statista.com/infografik/23117/gefoerderte-jaehrliche-goldmenge-der-ertragreichsten-minen/Quelle 5: https://www.youtube.com/watch?v=v8fD_9tJYrwQuelle 6: https://www.youtube.com/watch?v=NfFfIuGyB4g Stand Mai 2023

Schmuck und wie er fair geht Unter dem Begriff „Schmuck“ sprechen wir hier von „echten“ Schmuck aus Edelmetallen und keinen Modeschmuck. Allein 2021 wurden 4,4 Milliarden Euro Umsatz mit Schmuck und Uhren gemacht. (Quelle 1) Im Schnitt hat jeder deutsche Haushalt im gleichen Jahr 82,30 € für Schmuck ausgegeben. (Quelle 2) Um die hohe Nachfrage an Schmuck zu befriedigen, überrascht es nicht, dass 2.500 Tonnen Gold jährlich weltweit gefördert werden und 80% davon nur für Schmuck. (Quelle 3) Was ist Schmuck und wie ist er entstanden? Unter dem Oberbegriff Schmuck werden sämtliche Gegenstände zusammengefasst, die unter ästhetischen Gesichtspunkten zur Verschönerung angelegt werden. Das Schmücken an sich geht bis zu den Wurzeln der Kultur des Menschen zurück und bereits vor 100.000 Jahren wurden Muscheln, Knochen und andere Materialien als Zierwerk verwendet. Später wurden Schmuckstücke dann auch teilweise bemalt oder geschmückt (bspw. mit Perlen oder Edelsteinen), um einen gesellschaftlichen Status zu kennzeichnen. Ca. 5.000 v. Chr. hatte die Schmiedekunst mit der Verarbeitung von Eisen, Kupfer, Gold und Silber seinen Ursprung. Somit konnten verschiedene Verzierungselemente aus Keramik oder Edelsteinen mit ergänzt werden. Frühere Schmuckstücke hatten oft eine religiöse oder symbolische Bedeutung. Im Mittelalter trugen dagegen nur die herrschenden Klassen Schmuck. Man verwendete es außerdem gern als Tauschmittel. Mit Beginn der Renaissance begann Schmuck kunstvoll zu werden. Es wurde filigraner und mehr verziert, u. a. später auch durch Diamanten und Edelsteine. Doch erst im 19. Jahrhundert, mit der Fertigung für Modeschmuck, wurde Schmuck für die breiten Bevölkerungsschichten erschwinglich. Heutzutage trägt man Schmuck meist zu modischen Zwecken oder zu bestimmten feierlichen Anlässen. (Quelle 4) Schmuck und seine verschiedenen Funktionen Währung:Schon in der Vergangenheit wurde Schmuck teilweise als Art Währung oder Werkzeug für den Handel eingesetzt. Sicherung des Reichtums:Schmuck gibt den Besitzer*innen häufig auch eine Vermögenssicherheit. Einige sehen Schmuck als Investion an. In einigen Ländern dient Schmuck auch als Vermögenssicherheit ganzer Länder. Statussymbol:Schmuck repräsentiert oft den Status einer Person. Oft tragen Menschen aus privilegierteren und wohlhabenderen Schichten mehr und wertvollere Schmuckstücke. Teilweise auch, um deren Reichtum zu zeigen. Religion:Viele Schmuckstücke dienen einem religiösen Zweck, wie bspw. ein Kreuz oder der Davidstern. Teilweise können Schmuckstücke auch ein eine Position innerhalb einer Religion repräsentieren. Funktionale Elemente:Gerade im Laufe der Geschichte besaßen Schmuckstücke neben der schönen Optik auch noch eine Funktion, wie bspw. eine Brosche. Modischer Akzent:Heutzutage wird Schmuck vor allem als modischer Akzent genutzt. Selbstdarstellung:Viele verwenden Schmuck zur Selbstdarstellung, um ihre Persönlichkeit auszudrücken oder ein mutiges Statement abzugeben. Beziehungen:Ein sehr beliebter und häufig genutzter Zweck, ist die öffentliche Darstellung von Beziehungen durch hauptsächlich Ringe. Schutz:Schon im Laufe der Geschichte galt Schmuck in Form eines Talisman als Glücksbringer und Schutz. Aber auch in vielen Kulturen oder Traditionen werden Schmuckstücke zum Schutz oft verwendet. Erbstücke:Oft werden Schmuckstücke in der Familie weiter gegeben und vererbt, um sich an die Vorfahren zu erinnern oder ein um eine Familienlinie zu repräsentieren, wie bspw. durch einen Siegelring. (Quelle 5) Fairer Schmuck Fairer Schmuck ist gar nicht so einfach zu erkennen, denn es fehlt an einheitlichen Bezeichnungen, fehlenden Informationen über den Abbau der Materialien und der Bedeutung von Siegeln. Im Schnitt ist fair gehandelter und produzierter Schmuck auch um 20% teurer als Konventioneller. (Quelle 6) Dennoch ist er in der Regel bezahlbar – wenn man davon ausgeht, dass Schmuck generell kein Alltagsprodukt ist, was sich der durchschnittliche Bürger leisten kann, sondern eher eine Investition, bspw. für besondere Ereignisse wie bei einer Hochzeit die Eheringe. Es gibt einige Läden und Juweliere die fairen Schmuck anbieten. Dieses “fair” muss dabei aber nicht alle Teile der Produktion meinen. Beispielsweise kann die Verarbeitung des Schmuckstücks fair sein, die Gewinnung der Materialien aber nicht. (Quelle 7) Wie fair und nachhaltig ist recycelter Schmuck? Bei recycelten Schmuck denkt man automatisch an die beste nachhaltigste Variante. Auf den ersten Blick ein guter Gedanke, da Ressourcen geschont werden. Was viele bei Schmuck allerdings nicht wissen ist, dass Edelmetalle, vor allem das begehrte Gold sehr rar ist und somit fast jedes Schmuckstück einen Anteil an recycelten Material beinhaltet. D. h. Recycling sagt nichts über die Bedingungen bei Herstellung oder Abbau des Materials aus. Fakt ist aber, dass der in Deutschland produzierte Gold-Schmuck zu fast 100% immer recycelt ist. Das wird wiederum intransparenter, wenn Produzenten im Ausland sitzen. Generell fehlt es im Schmuck-Bereich sehr stark an Transparenz. Fairtrade-Siegel geben bei der Goldgewinnung auch keine 100%ige Garantie für einen rundum fairen Abbau. Aber sie schaffen erste Schritte, wie oft soziale Aspekte und den Verzicht von Quecksilber. Der Abbau an sich ist aber genauso CO2 belastend in seinem Fußabdruck. Wichtig ist, dass die fair abgebauten Edelmetalle dann möglichst unendlich immer und immer wiederverwendet/wieder recycelt werden. Mit Recycling hat man also den geringeren CO2 Fußabdruck. (Quelle 8) Zusätzlich sollte man wissen, dass Gold oft ligiert wird, also mit anderen Metallen gemischt. 750er Gold heißt bspw. 75% des Schmuckstücks bestehen aus Gold und 25% sind aus einem anderen Material. (Quelle 8)  Mit diesen Prozessen kann man die Verarbeitung des Edelmetalls vereinfachen, aber auch bspw. die Farbe des zukünftigen Schmuckstücks angepasst werden. (Quelle 9) Tipps für den Erwerb von (möglichst) nachhaltigem Schmuck Vererbter Schmuck, ist vielleicht nicht aus fairen Materialien produziert wurden. Aber durch die lange Nutzung ist es eine nachhaltige Variante und kann gleichzeitig noch einen sentimentalen Wert haben. Bisherigen Schmuck bereits benutzt kaufen. Auch hier wird die Tragezeit verlängert und es muss kein neuer hergestellt werden. Im Idealfall ist dieser auch fair produziert, sowie aus fair abgebauten Materialien. Nur Schmuckstücke kaufen, die einen auch wirklich gefallen. Oft sind zeitlose Stücke langlebiger. Nicht auf Masse setzen, sondern auf Qualität und einige Lieblingsstücke. Bei den Neuerwerb auf Siegel wie “fairmind” und “fairtrade” achten. Zusätzlich hier aber immer nochmal mit den jeweiligen Juwelier*innen in Kontakt treten, um zu erfahren, wie die Materialien abgebaut wurden. Lieber kleine fairmind/fairtrade Goldschiedeinnen/Händlerinnen/Juweliere*innen mit den Kauf unterstützen. Schmuck mit Familie oder Freunden (natürlich immer gut gereinigt) untereinander tauschen bzw. sich für besondere Anlässe Schmuck leihen. Modeschmuck (wenn möglich) vermeiden, da “echter” Schmuck langlebiger und auch besser verträglich ist. Oft sind zwar die “Massenmaterialien” günstiger und öfters vorhanden, allerdings die Herstellung auch nicht unter sozialen Aspekten

Vegan ist nicht nur die Ernährung Hast du dich schon mal gefragt, warum jetzt bei so vielen Produkten vegan drauf steht oder jetzt das Vegan-Siegel trägt? Viele tierische Bestandteile werden bei Produkten beigefügt, bei denen man es niemals gedacht hätte.  Doch was genau bedeutet der vegane Lebensstil? Allein in Deutschland leben in 2020 zwischen 1,13 und 2,6 Millionen Menschen vegan, zum vergleich lebten noch 2008 weniger als 80.000 Menschen vegan. Das ist ein sehr großer Anstieg grade bei den Millennials. Die vegane Lebensweise beruht darauf, dass keine Tiere für Menschen ausgebeutet werden. Das heißt, neben dem Verzicht auf Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Honig in der Ernährung verzichtet man auch auf alle tierischen Bestandteile in allen Produkten, die man im Leben benötigt. Also z.B. bei Kleidung, Möbel und bei Kosmetik. Die Entscheidung für den veganen Lebensstil sind oft aus ethischen Gründen, zum Umweltschutz oder aus persönlichen gesundheitlichen Gründen getroffen. (Quelle 1+2)  Tierische Bestandteile in Produkten, bei denen man es nicht gedacht hätte, eine kleine Auswahl: In Kosmetika wird der Farbstoff karmesinrot (rote Farbstoff E120) von weiblichen Schildläusen gewonnen. Das Kollagen, dass die Haut straffen soll, wird aus sogenannten Schlachtnebenprodukten hergestellt. (Quellen 3+4) Grade in Winterkleidung werden viele Felle verarbeitet. Kunst- und echt Felle sind nicht leicht zu unterscheiden. Für Tierfelle werden z.B. Nerze auch hier in Europa in riesigen Farmen gehalten. Unsere Seide wird aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen. Leder ist aus Gerbung haltbar gemachte Tierhaut. Wolle, die nicht aus Pflanzenfasern (z.B. Baumwolle) kommt, wird von Schafen abgeschoren. (Quellen 5 -7) In der Wohnung haben wir viele Möbel, die mit Holzleim zusammen geklebt sind. Auch für Bücher benötigt man Klebstoff. Diese Klebstoffe bestehen sehr oft aus Glutin, was aus ausgekochten Tieren gewonnen wird oder aus Kasein, dass ein Bestandteil von Kuhmilch ist. (Quelle 8) Was bringt der vegane Lebensstil für die Umwelt? Die Tierhaltung ist nicht nur in der Landwirtschaft ein riesengroßer CO2-Verursacher, sondern auch für Artensterben und den Rückgang der Regenwälder mitverantwortlich. Auf dem Land wird immer mehr Fläche gerodet, damit mehr Tiere darauf gehalten werden können. So haben die heimischen Wildtiere keinen Platz mehr zum Leben. Sie finden keine Nahrung mehr, weil ihre natürlichen Pflanzen, von denen sie sich ernährt haben, fehlen. Sie sind auch einfachere Ziele für Wilderer, da ihre Verstecke in Bäumen und Sträuchern fehlen. Auch in den Meeren werden die Tiere für Nahrung oder als Dekoration gefischt. Durch die Überfischung fehlen wichtige Fischarten im Ökosystem, der dadurch auseinanderbricht und durch dieses Ungleichgewicht nicht überleben kann. All diese Ökosysteme an Land und im Wasser sind wichtig für unsere Welt. Jeder Wald, der abgeholzt wird, setzt CO2 frei und kann keinen CO2 mehr binden. Rund 50% unseres Sauerstoffes kommt aus unseren Weltmeeren, wenn diese immer mehr zerstört werden, können sie diese Mengen nicht mehr produzieren. (Quelle 9-11) Du hast weitere Ideen oder Anregungen zum veganen Lebensstil? Dann schreib uns einfach einen Kommentar. Wir freuen uns auf deine Nachricht. Quellenangaben Quelle 1: https://veggieworld.eco/zahlen-fakten-vegan-trend-deutschland/Quelle 2: https://www.peta.de/veganleben/vegan-definition/Quelle 3: https://vegggi.de/was-ist-karmin/Quelle 4: https://www.stern.de/gesundheit/kollagen-pulver–ist-es-wirklich-gut-fuer-haut-und-gelenke–30433420.htmlQuelle 5: https://www.peta.de/themen/echtpelz-oder-kunstpelz/Quelle 6: https://www.peta.de/themen/Seide/Quelle 7: https://www.wollsuechtig.de/die-wollherstellung/Quelle 8: https://www.chemie.de/lexikon/Holzleim.htmlQuelle 9: https://www.vegan.eu/vegan_umwelt/Quelle 10: https://utopia.de/ratgeber/ueberfischung-der-meere-gruende-und-auswirkungen/Quelle 11: https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/klima-und-meer/  Stand Februar 2023

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