Mica - der hohe Preis für etwas Glanz

Schon einmal von Mica gehört? Wahrscheinlich ist es als „Glimmer“ bekannter,  welches sich in Make Up wiederfindet und für den ganz besonderen Glanz sorgt. 

Was ist Mica eigentlich und woher kommt es?

Mica ist ein natürlich Mineral aus dem Erdboden. Es wird in 7-20 Meter tiefen Minen abgeschürft. Dabei sind die Gänge sehr eng, oft nur kauernd oder kriechend begehbar, weshalb hier oft die Arbeit von Kindern erfolgt.

Das Mineral kommt vor allem aus der nördl. Region Indiens (25%), als auch aus Madagaskar. Regionen die sehr durch Armut geprägt sind und damit der Abbau von Mica oft die einzige Möglichkeit ist, um für die Menschen Geld zu verdienen. Allein in Indien arbeiten um die 500.000 Menschen in Mica-Mienen, darunter geschätzt auch 22.000 Kinder.

Beispiele, wo Mica genutzt wird:

  • Make Up für alle Glimmerpartikel, bspw. in Puder, Lidschatten, Nagellack
  • Isolierungsmaterial, bspw. im Toaster
  • Glanz-Lacke
  • In vielen Hygieneprodukten, bspw. Zahnpasten

Zusammengefasst kommt Mica vor allem dort zum Einsatz, wo die Ästhetik mit etwas Glanz für mehr Aufsehen sorgen soll.

Dafür arbeiten viel Menschen, teils Kinder bis zu 12 Stunden täglich für wenig Geld (im Schnitt 1,10 € pro Tag) in einsturzgefärdeten Minen.

Wo liegen die größten Probleme und welche Alternative gibt es?

Die meisten Mica-Minen werden illegal betrieben und sind oft in wäldlichen Regionen, weshalb Polizeikontrollen oft nicht schnell genug vor Ort wäre und es somit so gut wie nie Kontrollen gibt.

Einige Organisationen und Aktivist*innen setzen sich bereits dafür ein, dass Kinderarbeit in den Minen nicht mehr stattfindet und die Kinder die Möglichkeit auf eine Schulbildung haben.

Auch einige Firmen versuchen auf Mica zu verzichten oder auf eine synthetische Variante umzusteigen. Problem hierbei ist, dass diese Variante teurer ist, was sich dann im Produktpreis wiederspiegelt.

Außerdem wäre eine kompletter Verkaufsstop von natürlichen Mica für Tausende Menschen fatal, da diese bisher keine andere Möglichkeit haben sonst Geld zu verdienen.

Was müsste sich ändern?

  • Mehr Aufklärung über Mica, sowohl für die Arbeiter*innen, als auch Konsument*innen
  • Es braucht mehr Transparenz: Wo und Wie wird Mica abgebaut?
  • Es benötigt strengere Auflagen für die Sicherheit der Arbeiter*innen, ein kontrolliertes Kinderarbeitsverbot und fairere Bezahlung
  • Mehr Transparenz in der Lieferkette
  • Firmen könnten sich mehr einbringen und Hilfsorganisationen bzw. Projekte vor Ort unterstützen

War dir bewusst, was Mica ist und wo es überall enthalten ist? Teile deine Gedanken dazu gern in den Kommentaren mit uns.

Quellenangaben

Quelle 1: https://www.youtube.com/watch?v=k42VLdRCzwc&t=54s
Quelle 2: https://www.youtube.com/watch?v=e2OeDWEYhks
Quelle 3: https://lieferkettengesetz.de/fallbeispiel/glimmermineral-mica/#:~:text=Das Mineral Mica ist kaum,Exporteure sind Indien und Madagaskar.
Quelle 4: https://utopia.de/ratgeber/mica-problematisches-mineral-fuer-glitzerkosmetik-kinderarbeit-inklusive/

(Stand Juni 2023)

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